Was gibt es für die meisten Hunde an heißen Sommertagen Schöneres, als ins Wasser zu springen? Aber Achtung – nicht immer ist eine solche Abkühlung gesund.
Zwar werden unsere Badeseen regelmäßig kontrolliert und Informationen über die Wasserqualität online zur Verfügung gestellt, aber nicht immer ist dort das Baden für Hunde erlaubt. Oft ist auch einfach kein Badesee in Reichweite. Unterwegs kühlen sich erhitzte Fellnasen dann gern auch mal in Flüssen, Bächen oder Teichen ab.
Doch vor allem stehende Gewässer können bei hohen Temperaturen durchaus gefährlich sein.
Die Erwärmung des Wassers – oft auch in Kombination mit Düngemitteln der industriellen Landwirtschaft oder Abwässern – begünstigt das Wachstum vor allem von Algen und Bakterien extrem. Meist erkennt man das an der sogenannten „Algenblüte“ oder bläulich-grünen Schlieren, die sich wie ein Teppich auf die Wasseroberfläche legen und die Sicht auf unter 1 Meter reduzieren.
Im Zweifelsfall gilt also – wenn man im Wasser steht und die eigenen Füße nicht mehr sehen kann, lieber draußen bleiben!
Das Trinken oder Ablecken von derart verseuchtem Wasser kann zu schweren Krankheitssymptomen aber auch bis zum Tod führen.
Symptome einer solchen Vergiftung können sein:
- Atemnot, Durchfall (schwarz bzw. blutig) und/oder Erbrechen
- Vermehrte Tränenproduktion oder Speichelfluss
- Muskelzittern, Krampfanfälle oder Lähmungen
- Schwäche, Lethargie, Orientierungslosigkeit
- Blasse Schleimhäute
ACHTUNG – da der Algen-Schaum ähnlich riecht wie das Nahrungsergänzungsmittel Spirulina (eine Gattung der Cyanobakterien), werden viele Hunde davon angezogen.
Es müssen aber nicht immer Algen oder Bakterien sein – auch zu viel Wasser kann Hunde vergiften. Trinken bzw. schlucken sie zu viel Wasser (z.B. beim Schwimmen, Tauchen oder Apportieren aus dem Wasser), verlieren sie Natrium, das für die Arbeit der Nieren wichtig ist. Erkennen kann man eine solche Vergiftung unter anderem an Erbrechen, Schwindel, Fress-Unlust oder Krämpfen.
Und natürlich gilt für Hunde generell auch, was für uns gilt:
- Ist der Hund überhitzt, soll er langsam ins Wasser gehen und nicht hineinspringen. Andernfalls droht ein Kreislaufkollaps.
- Strudel oder starke Strömungen in Fließgewässern können Hunde unter Wasser ziehen.
- Chlor ist grundsätzlich ungefährlich. Chloriertes Wasser zu trinken, kann aber trotzdem zu leichtem Durchfall, Erbrechen oder einer Reizung der Haut führen.
- Nach dem Schwimmen und Tauchen immer gut die Ohren trocknen. Andernfalls droht eine Ohrenentzündung (Otitis) – vor allem bei Hunden mit hängenden Ohren.
- Meerwasser in großen Mengen geschluckt, kann zu Dehydrierung bzw. Vergiftung führen.
- Bei Diabetes, Herzproblemen oder Epilepsie sowie bei frisch operierten Hunden und trächtigen Hündinnen gilt: „ich darf leider nicht hinein“