Ein Blick auf’s Wetterradar – eine unserer wichtigsten Handy-Apps im Urlaub – zeigte uns, dass unser ursprünglicher Plan, als nächstes Bled in Slowenien anzusteuern, buchstäblich ins Wasser fallen würde. Kurzentschlossen entschieden wir daher, unsere geplante Runde etwas umzugestalten und über Triest zu fahren, um uns diese schöne Stadt mal etwas genauer anzusehen.
Zugegeben, ein bisschen schlechtes Gewissen hatten wir ja schon, dass wir planten, Cacho zu einer Stadtbesichtigung zu nötigen, obwohl wir ihm wegen des Gewitters gestern nur eine kleine Runde in den Weinbergen gönnen konnten. Umso besser traf es sich dann, dass wir einen Campingplatz oberhalb von Triest fanden, der alles bot, was wir brauchten.
Campeggio Obelisco liegt in Richtung Opicina auf einem Hügel etwas oberhalb von Triest. An einer Seite läuft der Alpe Adria Trail vorbei – es gibt also eine gute Gassi-Möglichkeit gleich vor der Tür. Und ein paar Schritte weiter führt vom namensgebenden Obelisken auch noch ein netter Spazierweg mit schönen Ausblicken auf die Bucht von Triest den Hügel entlang.
Der Campingplatz selbst ist eher rustikal und vor allem von Dauercampern besiedelt. Für Gäste auf der Durchreise gibt es jedoch einen Bereich mit Kies und Schotter gleich bei der Einfahrt, der neben der Nähe zum Sanitärbereich (klein, aber fein und sauber) auch noch direkt gegenüber ein sehr uriges Restaurant zu bieten hat, in dem es gute Hausmannskost und vor allem Fischgerichte gibt. Eine Speisekarte sucht man hier vergebens – die Gerichte des Tages werden vom Kellner vorgetragen und es gibt, was die Nonna für den Tag geplant hat.
Ein weiterer großer Vorteil ist die Nähe zur Bushaltestelle. In knapp 20 Minuten ist man im Zentrum und obwohl in öffentlichen Verkehrsmitteln eigentlich Maulkorbpflicht herrscht, reichte es scheinbar, dass ich den Maulkorb gut sichtbar in der Hand hielt. Niemand beschwerte sich – ganz im Gegenteil, Italiener scheinen generell Hundefreunde zu sein. Egal, wo wir hinkamen, Cacho schallte immer ein entzücktes „che bello“ entgegen und ich konnte gar nicht so schnell schauen, schon wurde ihm der Kopf getätschelt. Sei also wachsam, solltest du einen Hund haben, der Liebesbezeugungen dieser Art (und dann auch noch von Fremden) nicht huldvoll hinnimmt, als wären sie das Tollste auf der Welt 😉
In Triest selbst lohnt sich ein Rundgang vom Hafen weg durch die Altstadt bis hinauf zum Castello di San Giusto auf jeden Fall. Dort hat man einen schönen Blick auf die Umgebung und erfährt Wissenswertes über die Vergangenheit der Stadt. Zum Abschluss gibt’s dann noch einen Aperol Spritz für die Zwei- und eine Schüssel kaltes Wasser für den Vierbeiner in einer der vielen Cafe-Bars, die mit gemütlichen kleinen Schanigärten zum Verweilen und Leute-Beobachten einladen.